Fakultät für Human- und Sozialwissenschaften

Demokratietheorie und Regierungssystemforschung

Das Lehrgebiet „Demokratietheorie und Regierungssystemforschung“ befasst sich mit aktuellen und längerfristigen Entwicklungen politischer Herrschaftsformen. Im Feld der Demokratietheorie interessieren insbesondere Formen der Beteiligung, die parallel und in Verbindung mit parlamentarischen Prozessen angesiedelt sind. Dazu gehören etwa direktdemokratische Abstimmungen, Bürgerräte, aber auch Gremien der Funktionalen Selbstverwaltung. 

Die dynamische Entwicklung demokratischer Entscheidungsprozesse in ihren unterschiedlichen parlamentarischen und nicht-parlamentarischen Facetten steht hier im Mittelpunkt der Forschung. Hier liegt ein Schwerpunkt auf den von den Bürger:innen geäußerten Ansprüchen an die Gestaltung von Politik auf Argumentationen und Legitimationsstrategien.

Mit ähnlicher Perspektive fokussiert die Forschung im Lehrgebiet darüber hinaus auch auf Organisierte Interessengruppen, deren Interessen und Durchsetzungsvermögen. Zum sichtbaren Profil des Lehrgebiets zählt die Forschung zu Wirtschaftsverbänden und -kammern.

Im Bereich der Regierungssystemforschung widmet sich unser Team aus governance- und policy-analytische Perspektive den Wirtschaft-, Umwelt- und Infrastrukturpolitiken in der Europäischen Union und in der Bundesrepublik Deutschland. Beispielhaft geschieht das etwa mit Bezug auf die Steuer-, Energie- oder der Verkehrspolitik. Der Blick richtet sich auf Deutung- und Interpretationsmuster, institutionellen Kontext, die konkreten politischen Auseinandersetzungen und die sozialen Konflikte. 

In diesem Zusammenhang war und ist ein Schwerpunkt unserer Forschungen die Entwicklung der Dienstleistungserbringung im Spannungsfeld zwischen gewährleistendem und erbringendem Staat einerseits und unterschiedlichen Formen von öffentlich-privaten Partnerschaften und Privatisierung andererseits.

Es gehört zum Selbstverständnis des Lehrgebiets, Kommunen und Kreise, kurz: „Lokale Politik“, als eine wichtige Ebene der politischen Gesellschaft zu begreifen. Nicht nur aufgrund der relativen Nähe zu den Bürger:innen, sondern auch mit Blick auf experimentelle Problemlösungen sind die Kommunen bedeutsam für die Forschung. Stadt und Land sind jene Räume, in denen Politik konkret wird.

Mitarbeiter:innen

Laufende Forschungs­projekte des Fachgebiets Demokratie­theorie und Regierungs­system­forschung

  • Bürger-Energie: Strukturstärkung und Teilhabe (BE:ST), finanziert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK).
  • Datenbank Bürgerräte, gemeinsam mit "Mehr Demokratie"
  • Innungen, Tarifbindung und Mitbestimmung im Wandel (InnWa) – Organisations­veränderungen und Handlungsoptionen, finanziert von der Hans-Böckler-Stiftung.
  • Bürgerforum Klimaneutraler Verkehr in Lemgo 2035, finanziert durch die Stadtwerke Lemgo.

Abgeschlossene Forschungs­projekte des Fachgebiets Demokratie­theorie und Regierungs­system­forschung (seit 2010)

  • 01.2019-09.2020 Globalised governance norms and local management and business practices in Africa and on the Arab peninsula (ManaGlobal), finanziert von der Europäischen Union, H2020-MSCA-RISE-2018 (Marie Skłodowska-Curie Research and Innovation Staff Exchange).
  • 10.2017-09.2019 Perspektive Selbstverwaltung (PerSe). Evaluation der Bedingungen der Partizipation in der handwerklichen Selbstverwaltung, Projektleitung, finanziert vom Bundesministerium für Wirtschaft.
  • 06.2017-05.2018 Evaluation des „Gesetzes zur Erleichterung der Sanierung von Unternehmen (ESUG)“, Projektleitung gemeinsam mit Prof. Dr. F. Jacoby, finanziert vom Bundesministerium für Justiz und Verbraucherschutz.
  • 09.2016-08.2019 Kontroversität und Wissenschaftlichkeit in Materialien und Vorgaben für die sozioökonomische Bildung (KoWiMa), Projektleitung gemeinsam mit Prof. Dr. R. Hedtke, finanziert vom Forschungsinstitut für gesellschaftliche Weiterentwicklung.
  • 09.2015 Wirtschaftskammern im europäischen Vergleich / internationale Fachtagung, finanziert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG).
  • 11.2012-06.2016 Soziale Standards in der Vergabepolitik. Politische Entscheidung und administrative Umsetzung im europäischen Vergleich, Projektleitung, finanziert von der Hans-Böckler-Stiftung.
  • 02.2011-09.2013 Legitimitätsüberzeugungen, Engagement und Widerspruch bei Organisationen der funktionalen Selbstverwaltung – Die Handwerkskammern, Universität Bielefeld, Projektleitung, finanziert von der Fritz Thyssen Stiftung.

  • Prof. Dr. Detlef Sack im Gespräch zur Wahlbeteiligung bei Europawahlen. Hier geht es zum Beitrag.

  • Beigeordnete und Räte im Konflikt?

    Am 11. Dezember 2023 diskutierte der Politikwissenschaftler Prof. Dr. Detlef Sack mit den Fraktionsvorsitzenden von FDP und CDU im Wuppertaler Stadtrat, Karin van der Most und Hans-Jörg Herhausen, im Rahmen der Politischen Runde der bergischen VHS. Jenseits der stadtpolitischen Akualität bleibt festzuhalten, dass die Rolle der Beigeordneten in der Kommunalpolitik zu den politik- und verwaltungswissenschaftlich unterforschten Themen gehört.  Der Podcast kann hier gehört werden.

  • Künstliche Intelligenz und Bürgerräte. Im Rahmen digitalisierter Demokratie stellen sich mit Künstlicher Intelligenz neue und alte Fragen für die Beteiligungsforschung. Detlef Sack, Anselm Renn und Maike Behrendt sprachen dazu bei civic coding.

  • Im Sommersemester 2023 fand das Blended Intensive Programme„Die Zukunft von EUropa in der Donauregion“ statt. Nun gibt es die Evaluation dazu, die PDF finden Sie hier.

  • Kurz vor der Sommerpause ist das "Heizungsgesetz" in trockenen Tüchern? Im Blog der DVPW sehen Sebastian Fuchs und Detlef Sack die Gesetzgebung als ein kleines Lehrstück für die Rolle von Interessengruppen. Hier geht es zum Beitrag.

  • Am 17.05.2023 hielt Detlef Sack seine Antrittsvorlesung zum Thema „Demokratieforschung und Transformationen“. Mit dieser stellte er wichtige programmatische Aspekte des Lehr- und Forschungsgebiets „Demokratietheorie und Regierungssystemforschung“ vor. Ca. 40 Kolleg:innen und Studierende diskutierten die einhergehenden konzeptionellen Fragen. Außerdem gab es Blumen und Sekt. Hier finden Sie die Präsentation

  • Die Antrittsvorlesung von Prof. Dr. Detlef Sack findet am 17.05.2023 um 16.00 Uhr c.t.
    im Hörsaal 28 (I. 13.71) statt. Mehr Informationen finden Sie hier.
     
  • Zwischen Kulturpessimismus und Zuversicht. Diskussionskultur in Krisenzeiten. Zu diesem Thema hat Detlef Sack am 19.04.2023 in Remscheid vorgetragen und diskutiert. Hier geht es zur aktuellen Berichterstattung
     
  • Krisen, Demokratieentwicklung und tätige Zuversicht. Prof. Dr. Detlef Sack hat in Solingen einen Vortrag zum Zusammenhang zwischen Diskussionskultur und Demokratieentwicklung gehalten. Hier geht es zur aktuellen Berichterstattung
     
  • Fachtagung "Neustart ÖRR"

    Auf der Fachtagung "Neustart ÖRR" am 27.02.2023  in Berlin haben Nora Freier und Detlef Sack ihre Überlegungen zu den bisherigen Beteiligungsformaten bei der Reform der öffentlich-rechtlichen Medien vorgestellt. 

    Auf der abschließenden Podiumsdiskussion "Neustart rbb" haben Dr. Katrin Vernau, Intendantin rbb, Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien, Freie und Hansestadt  Hamburg und Prof. Dr. Detlef Sack über den Rundfunkrat und die aktuellen Reformerfordernissen  (mehr Compliance, mehr Mitarbeiter:innenbeteiligung, mehr gesellschaftliche Beteiligung) diskutiert und entsprechende Vorschläge gemacht.  
     
  • Wohin geht die Verkehrspolitik?

    Im Band "Renaissance der Verkehrspolitik" diskutieren policy-analytische und mobilitätswissenschaftliche Beiträge aktuelle Entwicklungen. Herausgegeben wurde der Band von Detlef Sack, Holger Straßheim und Karsten Zimmermann. Hier geht es zur Publikation
     
  • Welchen Einfluss haben Wirtschaftsverbände und Gewerkschaften auf die lokale Politik?

    Auf Grundlage von mehr als 5.600 Befragten aus annähernd 20 europäischen Ländern wird dieser Frage in dem aktuellen Beitrag von Detlef Sack „Organized Business and Trade Unions in Local Governance“ nachgegangen. Hier geht es zur Publikation.

     
  • „Organisierte Interessen in turbulenter Kontinuität“: Ein Rückblick auf die Jahrestagung des Arbeitskreises „Organisierte Interessen“ der DVPW

    Vom 11. bis zum 12. November trafen sich gut 20 Promovierende, Postdocs und Professor*innen an der Bergischen Universität Wuppertal zur Jahrestagung des Arbeitskreises „Organisierte Interessen“. Diskutiert wurden aktuelle Forschungsarbeiten, die die Teilnehmenden im Verlauf der beiden Tagungstage thematisch quer durch das Feld der Interessengruppenforschung führten. Von organisierten Interessen als Transmissionsriemen politischer Repräsentation, über die Entwicklungsdynamiken von Interessengruppenpopulationen am Beispiel der Innungen des deutschen Handwerks, bis hin zu Rechtspopulismus in Interessengruppen und dem Einfluss organisierter Interessen auf die Einführung und Ausgestaltung des Transparenzregisters oder des Lieferkettengesetzes.
    Wir bedanken uns bei allen Teilnehmenden und der Belegschaft des Bergischen Zimmers für die gelungene Tagung und freuen uns auf ein Wiedersehen bei der Jahrestagung 2023 in Stuttgart.

    Teilnehmende mit Twitter-Links:
    Pauline Busken, Samuel Greef, Jonas Katemann, Lucas Flath, Michele Knodt, Maximilian Schiffers, Sandra Plümer, Detlef Sack, Florian Spohr
  • Zum sozialen Protest im Herbst 2022 wurde Detlef Sack im WDR interviewt. Hier geht es zu der Aufzeichnung.

Weitere Infos über #UniWuppertal: